Das Museum für Netztechnik

Im Juni 2012 wurde im Bremer Stadtteil Hemelingen das sogenannte Museum für Netztechnik mit dem Untertitel „Die Adern der Stadt“ vom gleichnamigen Förderverein mit Unterstützung des Energieversorgungsunternehmens swb AG (ehemals Stadtwerke Bremen als eines der ältesten Stadtwerke Deutschlands), das über seine Tochtergesellschaften die Städte Bremen und Bremerhaven mit Erdgas, Fernwärme, Trinkwasser, Strom und Entsorgungsdienstleistungen versorgt, eröffnet.

Das Museum im Gebäude des alten Umspannwerkes Wehrdamm in unmittelbarer Nähe zum Weserwehr am Hastedter Osterdeich (Besucheranschrift: Hastedter Osterdeich 239, 28207 Bremen, e-Mail: info [∂] adern – der – stadt . de, Tel:. 0421 / 696 98 362, Öffnungszeiten: Mittwoch 15:00 – 17:00 Uhr, derzeit wegen Umbauarbeiten jedoch geschlossen) umfasst eine Dauerausstellung auf einer Fläche von rund 237 Quadratmetern. Im Keller findet sich darüber hinaus ein Archiv mit einer Fläche von weiteren ca. 220 Quadratmetern, wo die teilweise historischen Objekte zusammengetragen und gelagert werden.

Zentrales Anliegen des Museums und des Vereins ist es, der interessierten Öffentlichkeit den großen Anteil der Netze an der Energieverteilung und -versorgung des Landes und somit der beiden Städte Bremen und Bremerhaven darzustellen, anschaulich zu erklären und durch Exponate näher zu bringen. Zu diesem Zweck werden technische Aggegrate, Bauteile und Peripherie aus den vier Versorgungsnetzen für Elektrizität, Erdgas, Wasser und Fernwärme der letzten 150 Jahre ausgestellt. Dazu gehören beispielsweise Transformatoren, Leistungsschalter, Sammelschienentrenner, Sicherungskästen, Kabelverteilerschränke, Rückstände aus Freileitungsschäden (vgl. dazu auch die beiden Artikel „Fehlerschlussarten“ und „Erdschluss“), Leitungsrohre, Kabel-, Rohr- und Filtersysteme oder Messstelleneinrichtungen.

Die Ausstellung führt den Besucher über vier farblich zugeordnete Führungslinien (Fernwärme: grün, Trinkwasser: blau, Erdgas: gelb, Strom: rot) zu den einzelnen Bereichen bzw. Stationen, die tiefe Einblicke in die jeweilige Netztechnik sowie die netzgebundene Versorgungsgeschichte des Bundeslandes gewähren. Zusätzlich finden dort ergänzend Sonderausstellungen, Filmvorführungen und Informationsveranstaltungen statt. Gezeigt wird die Geschichte, der Aufbau, die Funktionsweise sowie der Betrieb der verschiedenen regionalen Netzversorgungssysteme seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts. So erfährt man, wie das Gas bis zur Therme, der Strom bis zur Steckdose, die Wärme bis zur Heizung und das Trinkwasser bis zum Wasserhahn kommt.

Weiterführende Informationen zur Ausstellung im ehemaligen Schalthaus finden sich auf den Internetseiten des Netzmuseums bzw. des Trägervereins „Die Adern der Stadt e. V.“, gegründet im November 2011, unter http://www.adern-der-stadt.de/netzmuseum/ sowie des swb-Verteilnetzbetreibers Wesernetz unter https://www.wesernetz.de/ueber-uns/geschichte/netzmuseum. Die zugehörige Entwicklungsgeschichte der swb und der Energieversorgung im Lande Bremen in interaktiver chronologischer Darstellung seit 1854 (Inbetriebnahme der ersten großen „Gasanstalt“ in Bremen) bis heute zeigt die Website https://chronik.swb-gruppe.de/ (Foto: Robert Stümpke).