Schlagwort-Archive: Biomass-To-Liquid

Eignung von Biomass-To-Liquid-Verfahren II

Eine Realisierung der biogenen Kraftstoffherstellung im industriellen Stil könnte in diesem Kontext zu einer Minderung der Öl- bzw. Energieabhängigkeit Deutschlands beitragen und sich im Vergleich zu vollständig neu zu entwickelnden Kraftstoffen wie z. B. Dimethylether (DME) oder Wasserstoff weiterhin als wesentlich früher verfügbar sowie – aufgrund der diesbezüglich größtenteils vorhandenen Technologie und Infrastruktur – als relativ kostengünstiger erweisen. Weiterlesen

Eignung von Biomass-To-Liquid-Verfahren I

Betrachtet man heute existierende oder geplante BTL-Prozesse in ihren jeweiligen Gesamtkonzeptionen, so kann zunächst einmal festgehalten werden, dass die unterschiedlichen Herstellungsverfahren in technischer wie auch in logistischer Hinsicht vergleichsweise komplexer Art sind und aus diversen Gründen wie z. B. anlagenkostenbezogenen Degressionseffekten oder dem lediglich regional-saisonalen Aufkommen von Biomasse für eine ausschließlich zentralisierte oder dezentralisierte Produktion nur bedingt geeignet sind. Weiterlesen

Problematische Aspekte im Zusammenhang mit BTL-Kraftstoffen

Im Sinne einer ausgewogenen Bewertung sind neben den im vorangegangenen Beitrag aufgeführten Vorteilen synthetischer BTL-Kraftstoffe auch die diesbezüglichen Nachteile zu nennen.

So stellt die BTL-Produktion per se derzeit einen energetisch noch vergleichsweise aufwendigen Herstellungsprozess dar. Auch die zur Zeit noch relativ mäßige massenbezogene Ausbeute an eingetragener Biomasse (ca. 1 t Synfuel aus etwa 7,5 t Edukt) ist soweit möglich zu optimieren. Weiterhin ist der Transportaufwand für die in den Fertigungsablauf einzuspeisenden Rohstoffe zu minimieren bzw. vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit unter ökonomischen und logistischen Gesichtspunkten eingehend zu prüfen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass zur Nutzung von Größendegressionseffekten geeigneterweise primär Großanlagen errichtet und betrieben werden sollten. So kostet eine BTL-Anlage derzeit noch etwa zwanzigmal mehr als eine durchschnittliche Biodieselanlage. Weiterlesen

Vorteilhafte Aspekte im Zusammenhang mit BTL-Kraftstoffen

Die vornehmlich ökologisch versierten Vorteile von Biomasse als nachwachsendem Naturprodukt sowie als einziger regenerativer Kohlenstoffquelle wie beispielsweise in Form der grundsätzlichen CO2-Neutralität finden sich nach ihrer industriellen Verarbeitung mittelbar oder unmittelbar auch in den hieraus resultierenden Produkten wieder.

So ist in bezug auf die gewonnenen BTL-Kraftstoffe in erster Linie die dadurch erreichbare hohe, ungefähr 90%-ige Reduktion von Treibhausgasen in Form von CO2 gegenüber konventionellen fossilen Kraftstoffen zu nennen. Darüber hinaus verringern BTL-Produkte durch die damit einhergehende Diversifizierung der Energieversorgung sowie die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger die zunehmende Abhängigkeit von Energie-, im besonderen von Erdölimporten. U. U. ergibt sich auf diese Weise am Markt ein potenzieller Preissenkungsdruck hinsichtlich des Öls infolge der durch die genannten Konkurrenzprodukte möglicherweise abnehmende Nachfrage. Weiterlesen

Umweltaspekte und Anteile am deutschen Endenergieverbrauch von biogenen Kraftstoffen

Gemäß dem vorangegangenen Artikel „Ökologierelevante Ergebnisse einer Lebenszyklusanalyse von BTL-Kraftstoff“ zeigte sich in allen vier untersuchten Umweltbereichen eine signifikante Reduktionswirkung und damit eine deutlich verminderte Umweltbelastung durch synthetische BTL-Kraftstoffe gegenüber herkömmlichen fossilen Dieselkraftstoffen. In Verbindung mit dem vorstehenden Vergleich zwischen BTL- und erdölbasierten Kraftstoffen soll an dieser Stelle weiterhin der Umweltaspekt der Luftverschmutzung betrachtet werden. Weiterlesen

Ökologierelevante Ergebnisse einer Lebenszyklusanalyse von BTL-Kraftstoff

Im Rahmen einer von der damaligen DaimlerChrysler AG, Stuttgart, durchgeführten Lebenszyklusanalyse zeigte biogener Kraftstoff in Form des von DaimlerChrysler lizenzierten synthetischen BTL-Erzeugnisses „Biotrol“ gegenüber konventionellen Dieselkraftstoffen aus fossilen Energieträgern ein signifikantes Reduktionspotenzial einiger bedeutender Umweltaspekte, die Ansatzpunkte für eine ökologische Verfahrens- bzw. Produktbewertung liefern können. Im einzelnen wurde dabei das Potenzial zur Erwärmung der Erdatmosphäre (engl.: Global Warming Potential, GWP), die photochemische Ozonbildung (engl.: Photochemical Ozone Creation Potential, POCP), das Eutrophikationspotenzial (engl.: Eutrophication Potential, EP) sowie das Versäuerungspotenzial (engl.: Acidification Potential, AP) dieses BTL-Kraftstoffs untersucht. Weiterlesen

Biogene Kraftstoffe der ersten und zweiten Generation

In den letzten Jahren hat vor allem die Nutzung synthetischer und biogener Kraftstoffe als Benzinersatz bzw. Zusatz in Kraftfahrzeugen an Bedeutung gewonnen, um sowohl den Benzinbedarf als auch die damit einhergehende Umweltbelastung zu reduzieren. Mit der Zuordnung der beiden Kraftstoffprozessgruppen zu unterschiedlichen Generationen im vorangegangenen Artikel „Die wesentlichen synthetischen und konventionellen biogenen Kraftstoffherstellungsprozesse“ wird Bezug auf die Darstellung „Globaler Energieverbrauch bis zum Jahr 2060“ im Beitrag „Globaler und nationaler Energiebedarf“ genommen, die den weltweiten Energiebedarf bis zum Jahr 2060 prognostiziert und die erneuerbare Bioenergie in die beiden Bereiche der „traditionellen“ und der „neuen“ Biomasse differenziert. In diesem Kontext gehören die in der Tabelle „Synthetische und konventionelle biogene Kraftstoffherstellungsprozesse“ aufgeführten konventionellen Biokraftstoffe der Gruppe der traditionellen Biomasse und somit der ersten Generation an, während die synthetischen BTL-Kraftstoffe der Gruppe der „neuen“ Biomasse und somit der zweiten Kraftstoffgeneration zuzuordnen sind. Weiterlesen

Die wesentlichen synthetischen und konventionellen biogenen Kraftstoffherstellungsprozesse

Eine Vielzahl von industriellen Forschungsvorhaben in der Automobilindustrie beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem relativ komplexen thermochemischen Vorgang zur Gewinnung synthetischer Flüssigkraftstoffe aus Biomasse über das Verfahren eines sogenannten Biomass-To-Liquid- (BTL-)Konzepts. In diesem Zusammenhang können zwei weitere Prozessarten zur Herstellung von organischen Synthesekraftstoffen angeführt werden. Dabei handelt es sich zum einen um das erdgasbasierte Gas-To-Liquid- (GTL-)Verfahren sowie zum anderen um das kohleverarbeitende Coal-To-Liquid- (CTL-)Konzept. Weiterlesen

Prognosen zum Biomasse- und BTL-Kraftstoffertrag

Hinsichtlich des theoretischen Nutzungspotenzials von Biomasse beträgt die derzeitige Weltgesamtproduktion an erntbarer Biomasse ungefähr 50 Gtoe/a (vgl. Artikel „Biomassepotenzial zur energetischen Nutzung I“), wovon ca. 30 Gtoe/a auf den fruchtbaren, flächenmäßig ungefähr zwei Drittel ausmachenden Anteil an der kumulierten nutzbaren Erdlandfläche (insg. ~ 149 Mio. km²) entfallen, was einer mittleren Produktivität von rund einem Kilogramm lufttrockener Biomasse pro Quadratmeter und Jahr entspricht. Etwa 70% und damit ungefähr 21 Gtoe/a der erntbaren Landbiomasse werden bei einem Holzernteanteil von rund einem Viertel durch Waldgebiete zur Verfügung gestellt, wobei über 50% dieses Gebietes auf die Flächen des tropischen Regenwaldes entfallen. Im Gegensatz dazu beträgt der jährliche Holzzuwachs insgesamt ca. 5 Gtoe, wovon ungefähr 1 Gtoe/a als hochwertiges Industrieholz und etwa 2 Gtoe pro Jahr als Brennholz erntbar sind respektive zum konventionellen Gebrauch verwendet werden können. Weiterlesen