Der Offshore-Windpark „Riffgat“

15 Kilometer nordwestlich der ostfriesischen Insel Borkum liegt der deutsche Offshore-Windpark „Riffgat“ in der südlichen Nordsee. Er wurde nach dem gleichnamigen, südlich verlaufenden Schifffahrtsweg benannt und soll in diesem Artikel in seinen wesentlichen Grundzügen vorgestellt werden.

Das Projekt in der niedersächsischen Zwölf-Seemeilen-Zone wurde im Jahr 2011 begonnen und mit einer Bauzeit von insgesamt 14 Monaten zwischen Mai 2012 (Baubeginn) und August 2013 (Einweihung) fertig gestellt. Die kommerzielle Betriebsaufnahme erfolgte im Februar 2014, nachdem der zuständige Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB), die TenneT TSO GmbH, den erforderlichen Netzanschluss zur Verfügung gestellt hatte.

Der Windpark verfügt auf einer Fläche von etwa 6 km² über insgesamt 30 Windenergieanlagen des Typs Siemens SWT-3.6-120 à 3,6 MWel und somit über eine installierte Gesamtleistung in Höhe von 108 MWel. Die prognostizierte durchschnittliche Stromerzeugung aller Windkraftanlagen liegt bei einer Annahme von knapp 4.400 Volllaststunden jährlich bei ca. 474 GWh pro Jahr, die den jährlichen Strombedarf von über 100.000 Haushalten deckt. Eigentümer und Betreiber des Projekts sind die EWE ENERGIE AG, Oldenburg, sowie die ENOVA Energiesysteme GmbH & Co. KG, Bunderhee; die Bauplanung wurde von der Offshore-Windpark RIFFGAT GmbH & Co. KG, Oldenburg, durchgeführt.

Die Anlagen haben einen Rotordurchmesser von 120 m und eine Nabenhöhe von 90 m; die Gesamthöhe bis zur obersten Spitze des Rotors beträgt 150 m. Als Gründungselemente wurden Stahlpfähle, sogenannte Monopiles, mit einer Länge von ca. 70 m verwendet, von denen sich etwa 40 Meter unter der Wasseroberfläche befinden. Die Wassertiefe des Offshore-Areals, auf der sich auch die über 2.000 t schwere Umspannstation „Riffgat“ mit der tragenden Jacket-Konstruktion befindet, liegt zwischen 18 und 23 Metern.

Der Netzanschluss des Windparks an das deutsche Stromnetz wird aufgrund der relativ geringen Entfernung zum Festland nicht über die klassische HGÜ (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung), sondern über eine Drehstrom-Einzelanbindung gewährleistet. Das über die Exporttrasse (= ohne Innerparkverkabelung) führende Seekabel hat eine Länge von insgesamt 50 km bei einer Spannung von 155 kV und verläuft durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit Anlandepunkt in der Nähe von Greetsiel. Von dort führt das etwa 30 km lange Landkabel zum Umspannwerk in Emden / Borssum, wo der in Riffgat produzierte Windstrom auf einer Spannungsebene von 220 kV ins deutsche Höchstspannungsnetz eingespeist wird.

Detaillierte Informationen zum Nordsee-Windpark „Riffgat“, den das nachstehende Foto zeigt (Bildquelle: http://www.riffgat.de/presse/pressebilder/), finden sich auch auf der zugehörigen Internetpräsenz unter dem Link http://www.riffgat.de/. Eine 3 D-Animation zum Offshore-Projekt kann unter der URL http://www.riffgat.de/riffgat/3d-animation/ aufgerufen werden.