Tachyonen

Die sogenannte Lichtgeschwindigkeit beschreibt in der Regel die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht im luft- und materieleeren Raum, das heißt im idealen Vakuum. Es handelt sich hierbei um eine physikalisch gegebene Naturkonstante, die als fundamentaler Schwellenwert eine Unterteilung von energetischen Teilchen in drei Gruppen erlaubt, die sich hinsichtlich ihrer eigenen Geschwindigkeit langsamer, gleich oder schneller als das Licht bewegen. Letztere werden auch als Tachyonen bezeichnet und sollen in diesem Artikel vorgestellt werden.

Die Lichtgeschwindigkeit, der als physikalischer Konstante das Formelzeichen c (nach lat. celeritas: „Schnelligkeit“) zugewiesen ist, besitzt im Internationalen Einheitensystem (SI, frz.: Système international d’unités) einen Wert in Höhe von 299.792.458 m/s. Diese Geschwindigkeit gilt neben Licht gleichermaßen auch für elektromagnetische Wellen. In der allgemeinen und insbesondere in der speziellen Relativitätstheorie von Albert Einstein aus dem Jahr 1905, die die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Materie, Feldern, Raum und Zeit zum Inhalt hat, ist sie im Rahmen des dort zugrunde liegenden allgemeinen Relativitätsprinzips, das die Formkonstanz der Naturgesetze für den Beobachter beschreibt, von zentraler Bedeutung.

In den sechziger Jahren wurden mehrere Forschungen zu den Gleichungen der speziellen Relativitätstheorie vorgenommen, auf deren Grundlage wie eingangs beschrieben drei Teilchengruppen je nach Relation ihrer Eigen- zur grundlegenden Lichtgeschwindigkeit differenziert wurden: Teilchen, die sich stets langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum fortbewegen, wurden als Tardyonen (von engl. tardy: „langsam, verspätet, träge“) bezeichnet. Dies entspricht der normalen Materie in Form der gewöhnlichen Elementarteilchen, die sich stets mit Unterlichtgeschwindigkeit und damit subluminar verhalten. Die zweite Klasse wurde als Luxonen (von lat. lux: „Licht“) benannt und beschreibt Teilchen, die sich stets exakt mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum fortbewegen, was Lichtteilchen, also den von der Sonnenstrahlung her bekannten Photonen entspricht und die „Lichtbarriere“ bildet. Der letzten Kategorie wurde die Wortprägung Tachyonen (von gr. tachýs: „schnell“) zuteil. Diese Teilchen bewegen sich stets oberhalb der Lichtkonstante und somit schneller als mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum fort.

Eine mathematische Lösungsmöglichkeit der Gleichungen der speziellen Relativitätstheorie würde demnach Teilchen erlauben bzw. zulassen, die sich ständig mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen und nicht bis auf Vakuumlichtgeschwindigkeit abgebremst bzw. unter Zufuhr von Energie verlangsamt werden können. Da die Existenz von Tachyonen somit vorerst nur theoretisch belegt ist, werden sie auch als hypothetische Teilchen bezeichnet. Da ihre Existenz bislang jedoch auch nicht widerlegt werden konnte, hat sich diese Bezeichnung für superluminare Partikel durchgesetzt. Ihre Masse wäre als Resultat der vorgenannten Untersuchungen des Lösungsraumes imaginär und ihr Quadrat gemäß der Energie-Impuls-Relation der speziellen Relativitätstheorie somit negativ. Aufgrund ihrer Bewegung haben Partikel in Abhängigkeit von ihrer Masse und ihrer Geschwindigkeit eine sogenannte kinetische Energie (vor gr. kinesis: „Bewegung“).

Tachyonen kommen mitunter auch in alternativen Behandlungsverfahren mit spirituellem bzw. esoterischem Hintergrund als Energieträger zur Anwendung, wo sie mit ihrer Energie, die dort teilweise auch als „Ur-Energie“ benannt wird, gegen elektromagnetische Strahlenbelastung, umgangssprachlich aufgrund ihrer mittlerweile medizinisch und naturwissenschaftlich erwiesenen negativen Auswirkungen auf lebende Organismen auch als Elektrosmog bezeichnet, eingesetzt werden. Nähere Informationen zum Thema E-Smog finden sich auf dieser Internetseite auch im Artikel „Elektromagnetische Strahlenbelastung“.