In einem der letzten Artikel wurde das sogenannte Smart Metering vorgestellt, bei dem es primär um eine intelligente (automatisierte) messtechnische Überwachung, Steuerung und Regelung (MSR) des Energieverbrauchs von Privat-, Gewerbe- und Industriekunden geht. Werden in diesem Zusammenhang sämtliche Geräte und Installationen in Wohnräumen und -häusern mit einer solchen Technologie ausgestattet, so spricht man von Smart Home, also einem Intelligenten Heim oder Wohnen, wobei hier auch die Begriffe „Smart Living“, „eHome“ oder „Ambient Assisted Living“ verwendet werden.
In unserer schnelllebigen digitalen und technisierten Gesellschaft, aber auch durch die zunehmende Bequemlichkeit des Menschen und den steigenden Wunsch nach Optimierung kommt auch in den unterschiedlichen privaten Haus-, Wohn- und Lebensbereichen immer mehr das Intelligente Heim bzw. Smart Living zum Tragen. Im Mittelpunkt steht hier die die elektronische bzw. informationstechnologische Vernetzung sowohl von der installierten Haustechnik einerseits als auch der verwendeten kompatiblen Haushaltsgeräten andererseits. Unter dem Inventar sind dabei nicht nur konventionelle Geräte wie zum Beispiel Elektroherde, Kühlschränke, Trockner, Kaffeeautomaten oder Waschmaschinen, sondern vor allem auch die Komponenten der Unterhaltungselektronik wie Smart TVs, Smartphones, Musikanlagen (HiFi) oder digitale Assistenten (z. B. „Alexa“ von Amazon) zu verstehen. Diese Heimautomatisierung betrifft darüber hinaus auch die täglichen Abläufe und Prozesse im Haushalt.
Die zeit- und bedarfsgerechte, auf der Basis von entsprechenden Regeln erfolgende Kommunikation der in der Wohnung genutzten technischen Verfahren und Systeme umfasst weiterhin programmier- und fernsteuerbare Lichtquellen, Alarmanlagen, Rauchmelder, Überwachungskameras, Jalousien und Heizungen; grundsätzlich können alle smartfähigen Geräte digital angesprochen werden, ebenso Taster, Sensoren bzw. Signalfunktionen, Schlösser von Türen, Toren und Fenstern oder Lüftungen, die über eine jeweils eigene Benutzerschnittstelle (user interface) via Internet, Heimnetzwerk, Telefonnetz, Smartphone, Tablet oder PC mithilfe entsprechender Apps gesteuert und kontrolliert werden können.
Die technologische Vernetzung eines Smart Home erfolgt über unterschiedliche Übertragungsmethoden via Datenverbindung, Funk, Stromleitung oder daraus kombinierte Kommunikationsvarianten auf verschiedenen Funkfrequenzen im MHz- oder GHz-Bereich, die jeweils über entsprechende Verschlüsselungsstandards wie AES, WPA oder WEP gesichert sein sollten. Bekannte Basistechnologien stellen in diesem Kontext etwa WLAN, GPS, Ethernet, FireWire oder Bluetooth dar.
Die Ziele eines derartigen integrierten Smart Home werden von den Kunden bzw. Anwendern sowie insbesondere vom Herstellermarketing für deren Smart Home-Anlagen und -komponenten oftmals in einer Steigerung von Wohn- und Lebensqualität (Komfort), in der möglichen Zeit- und Kostenersparnis, in einer Erhöhung der Sicherheit („Peace-of-Mind“-Aspekt) sowie in einer effiziente(re)n Energienutzung als Umweltschutzbeitrag im Sinne eines transparenten Energie- und Ressourcenbewusstseins gesehen. Eine solche Gebäude- und / oder Hausautomation birgt jedoch auch gewisse Risiken, da die verwendeten IT-technischen Systeme und Softwarekomponenten eventuell Sicherheitslücken darstellen könnten, wenn beispielsweise der Nutzer seine Endgeräte nicht regelmäßig mit den zur Verfügung stehenden Sicherheitsupdates u. ä. versorgt oder Hacker in das System oder eines seiner Komponenten eindringen und die Kontrolle über die kompromittierten Smart Living-Elemente übernehmen. Auf die diesbezüglichen potenziellen Gefahren und möglichen Ausmaße derartiger Cyber-Angriffe wurde auf dieser Webseite unter anderem in den Artikeln „IT-Schutz von Kraftwerken vor Cyberbedrohungen“ ff. eingegangen.