Anreizsysteme zur Erhöhung von Verfügbarkeit und Leistung des Kraftwerksparks

Im Bereich des Kraftwerksmanagements stellt sich in erster Linie die grundlegende Optimierungsaufgabe, einen maximalen Gewinn aus dem verfügbaren Asset-Portfolio durch Verkauf der damit erzeugten Strommengen am Großhandelsmarkt zu erzielen. Somit besteht die Grundidee in einer Nutzenmaximierung bei gegebenem Input, dem verfügbaren Kraftwerkspark, die in ihrem strukturellen Kerngedanken auf die sogenannte Principal-Agent-Theorie, ein Teilgebiet der Neuen Institutionenökonomik innerhalb der Wirtschaftswissenschaften, zurückgeht.

Grundlegender Unterschied zu dieser ist jedoch, dass beim vorliegenden Problem vor dem Hintergrund der Transparenz auf beiden Seiten und im Sinne einer kooperativen Zusammenarbeit mit durchweg symmetrischen Informationen zum Zwecke der Maximierung des größtmöglichen extrinsischen Nutzens für Principal und Agent gearbeitet werden sollte. So kann zwischen dem kraftwerkswirtschaftlichen Betreiber einerseits und dem produktvermarktenden Stromhandel andererseits ein marktorientiertes Anreizsystem in Form eines entsprechend den jeweils vorliegenden Gegebenheiten ausgestalteten Incentive-Systems institutionalisiert werden. Anhand dieser Systematik soll dadurch auf Kraftwerksseite ein finanziell bewerteter Anreiz (engl.: Incentive) für die Ergreifung von Maßnahmen zur Beibehaltung bzw. zur Erhöhung der Kraftwerksverfügbarkeit respektive der diesbezüglichen -leistung des bereitgestellten Kraftwerksportfolios geschaffen werden.

Wie die eigentliche Realisierung eines solchen Systems im konkreten Fall nun formuliert wird, ist von den zuständigen Verantwortlichen vor Ort gemäß den vorherrschenden Rahmenbedingungen adäquat zu entscheiden. Grundsätzlich sollte die Implementierung in Form eines klassischen Projekts unter Einbeziehung der jeweiligen Organisationseinheiten erfolgen. Zu den originären Charakteristika eines Projekts vergleiche zum Beispiel den Artikel „Definition des Begriffs Projekt“. Eine generelle Einführung in die zugrundeliegende Principal-Agent-Theorie findet sich beispielsweise in Schreyögg, Georg: „Prinzipal-Agenten-Beziehungen in Organisationen“. Auszug aus: Schreyögg, G.: „Organisation“, 4. Aufl., Wiesbaden, 2003.