Umweltziele – ein Fallbeispiel aus der Praxis V

Für die in den vorangegangenen Artikeln determinierten potenziellen Umweltziele müssen nun diesbezüglich geeignete Kennzahlen festgelegt werden, die die jeweiligen Zielvereinbarungen im Sinne quantifizierender, umsetzungsunterstützender Indikatoren operationalisieren und damit auch auf operativer Ebene messbar machen.

Wichtig dabei ist, dass nur solche Messgrößen ausgewählt werden sollten, an die sich unmittelbar zielführende Aktivitäten knüpfen lassen. Für die in der betriebswirtschaftlichen Praxis durchzuführende Indikatorselektion können neben den standardmäßigen umwelttechnischen Unternehmensanalysen zusätzlich einschlägige Umweltkennzahlenkataloge wie beispielsweise in Form der Norm DIN EN ISO 14031 („Umweltmanagement – Umweltleistungsbewertung – Leitlinien“) herangezogen werden. Auch die im folgenden aus den erarbeiteten ökologischen Zielvorgaben abgeleiteten Messgrößen wurden in enger Anlehnung an die Praxis gewählt, wobei ausschließlich Absolutgrößen verwendet wurden.

Das Themengebiet der Umweltkennzahlen wurden bereits hinreichend in den Beiträgen „Grundlagen und Anforderungen an Umweltkennzahlen“, „Konzeptionelle Systematisierung von Umweltkennzahlen“ sowie „Umweltkennzahlen als Elemente eines Umweltkennzahlensystems I“ und Teil II behandelt. Die nachstehende Aufstellung weist daher bereits die den einzelnen Umweltzielen zugeordneten ökologieorientierten Kenngrößen aus, die kraft ihrer strategischen Relevanz Anwendung im betrachteten Fiktivbeitrieb finden sollen, jedoch auch an dieser Stelle wiederum nur theoretische Beispiele bezüglich der jeweiligen Zielquantifizierung darstellen sollen.

Jeder Kennziffer ist ihre korrespondierende Einheit in eckigen Klammern unmittelbar nachgestellt. Als zugehörige Bezugs- bzw. Vergleichsbasis können in der Praxis beispielsweise das jeweilige Vorjahr respektive die entsprechenden Bilanzdaten der vorangegangenen Datenerhebung dienen. Wie im Beitrag „Umweltkennzahlen als Elemente eines Umweltkennzahlensystems I“ und Teil II dargestellt, handelt es sich hiermit bereits um ein (wenn auch anzahlmäßig kleines) strategisch ausgelegtes formales Umweltkennzahlensystem aus der Gesamtheit der einzelnen Messgrößen.

In bezug auf die in der Aufstellung an vierter Position aufgeführte Abfallkennzahl wurde die gewichtsorientierte Betrachtung an dieser Stelle willkürlich einer volumenbezogenen vorgezogen. Sollen die angeführten Umweltkennzahlen auch in der betrieblichen Praxis Anwendung finden, so ist gegebenermaßen zunächst eine hinreichende unternehmensbezogene Spezifizierung gemäß der an Messgrößen gestellten typischen Anforderungen erforderlich.

  • Rohstoffverbrauch → [t Rohstoff / a]
  • Stromverbrauch → [MWhel / a]
  • Wasserverbrauch → [m³ Wasser / a]
  • Abfallaufkommen → [t Abfall / a]
  • CO2-Emissionen → [t CO2 / a]