Der Ostsee-Offshore-Windpark „Baltic 2“

In den letzten beiden Artikeln wurden die beiden realisierten Offshore-Windprojekte, „alpha ventus“ in der Nordsee und „Baltic 1“ in der Ostsee, vorgestellt. In diesem Beitrag soll nun in Fortsetzung des vorhergehenden Artikels der geplante Offshore-Windpark „Baltic 2“ in seinen wesentlichen Merkmalen skizziert werden.

Das Projekt befindet sich seit dem Jahr 2001 in Planung, damals noch unter dem Namen „Kriegers Flak“ unter Federführung der Offshore Ostsee Wind AG, Börgerende-Rethwisch. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger „Baltic 1“ liegt es nicht in der 12-Seemeilen-Zone, sondern in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der deutschen Ostsee, die auch als 200-Seemeilen-Zone bezeichnet wird, etwa 32 km nördlich der Insel Rügen. Betreiberin ist – wie im Fall des Vorgängerprojekts „Baltic 1“ auch – die EnBW Erneuerbare Energien GmbH, Stuttgart, eine Tochtergesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe.

Der Baubeginn sollte ursprünglich noch in diesem Jahr sein, wird aber aufgrund des vergleichsweise schwierigen Baugrunds nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Hamburg, voraussichtlich erst im kommenden Jahr starten. Die IBN der ersten Windkraftanlagen (WKA) soll jedoch wie geplant bereits nächstes Jahr erfolgen; der komplette Windpark soll dann im Jahr 2014 ans Netz gehen.

Die Anlage soll über 80 WKA des Typs Siemens SWT-3.6-120  (= Siemens Wind Turbine, 3,6 MW Nennleistung, 120 m Rotordurchmesser) mit einer installierten Leistung von jeweils 3,6 MWel verfügen, so dass insgesamt 288 MWel installiert sein werden. Der jährliche Energieertrag soll bei rund 1.200 GWh/a liegen, was knapp 4.200 Volllaststunden und somit einem jahresbezogenen Auslastungsgrad in Höhe von fast 50% entspricht.

In Abhängigkeit von der am Windparkstandort variierenden Meerestiefe (zwischen 23 und 44 m) kommen bei der Fundamentierung der Anlage entweder sogenannte Monopiles (Stahlpfähle) oder sogenannte Jackets (Stahlfachwerkstrukturen) zur Anwendung: bei einer Wassertiefe zwischen 23 und 35 m werden (insgesamt 39) Monopiles zum Einsatz kommen, ab einer Wassertiefe von ca. 35 m werden (insgesamt 41) Jackets die Fundamente bilden. Im Vergleich dazu wurden beim Vorgänger „Baltic 1“ bei einer durchschnittlichen Wassertiefe zwischen 16 und 19 m ausschließlich Monopiles verwandt. Auch die mittlere Windgeschwindigkeit ist mit ca. 9,7 m/s höher als bei „Baltic 1“, wo durchschnittlich rund 9 m/s gemessen werden.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Lage der beiden Offshore-Windparks „Baltic 1“ und „Baltic 2“ in der deutschen Ostsee (Quelle: EnBW).

Weiterführende Informationen zur Offshore-Anlage „Baltic 2“  finden sich auch auf der offiziellen Internetseite des Windparks, http://www.enbw.com/content/de/windkraft_offshore/baltic2/.