Stromkennzeichnung gemäß Energiewirtschaftsgesetz für Transparenz und Umwelt

Für die meisten Konsumenten kommt der elektrische Strom schlicht „aus der Steckdose“, d. h. die eigentliche Herkunft der abgerechneten Energie ist für einen Großteil der beziehenden Haushalte nicht weiter von Relevanz. Aus Gründen der Kostentransparenz sowie eventuell aus Umweltgesichtspunkten sollte der Endverbraucher jedoch auch das Thema Stromkennzeichnung in seinem eigenen Interesse berücksichtigen. Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) hat zu diesem Zweck eine entsprechende Regelung in Form des § 42 geschaffen, der die Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) dazu verpflichtet, den von ihnen gelieferten Strom adäquat zu kennzeichnen.

Dies bedeutet, dass sämtliche mit dem Verkauf von Strom im Zusammenhang stehenden Dokumente wie z. B. Rechnungen oder auch Werbematerialien folgende Informationen enthalten müssen:

  • die Zusammensetzung des von den Energieversorgern vertriebenen Stroms sowie die einzelnen Anteile der jeweiligen Energiequellen an diesem Strommix (i. d. R. Kernkraft, erneuerbare und fossile Energieträger),
  • die mit der Erzeugung des gelieferten Stroms verbundenen Umweltauswirkungen in Form der resultierenden CO2-Emissionen (z. B. in [g/kWh]) sowie die Menge des gegebenenfalls produzierten radioaktiven Abfalls (z. B. ebenfalls in [g/kWh]) und letztlich
  • die Durchschnittswerte in Bezug auf die Stromerzeugung in Deutschland (z. B. in [%]).

Für den zahlenden Haushalt führt all dies schlussendlich zu einer Transparenz der Stromrechnung und damit seiner aufzubringenden Kosten. Insofern durchaus eine interessante und hilfreiche Zusatzinformation für Stromkunden, aber natürlich auch für den umweltbewussten Endverbraucher, der seinen Strom beispielsweise nur aus erneuerbaren Energieträgern beziehen möchte. So gibt es heute laufend mehr Unternehmen wie zum Beispiel die NaturEnergie AG, Grenzach-Wyhlen, die LichtBlick AG, Hamburg, die NaturWatt GmbH, Oldenburg, oder die NaturStrom AG, Düsseldorf, die sich teilweise auf die Erzeugung und den Handel, insbesondere jedoch auf den Vertrieb von sogenanntem Öko- oder Grünstrom spezialisiert haben.