Umweltkennzahlen als Elemente eines Umweltkennzahlensystems I

Analysiert man das quantitativ ausgerichtete Öko-Controllinginstrument des Umweltkennzahlensystems, so ist gegebenermaßen zunächst der eigentliche inhaltliche Bestandteil dieser Systematik in Form der dieses bildenden (Umwelt-)Kennzahlen zu betrachten.

Umweltbezogene Messgrößen stellen definitionsgemäß eine ökologisch ausgerichtete Spezialvariante herkömmlicher betrieblicher Kennziffern dar, die in ihrer originären Bedeutung als allgemein quantitative Daten, die als bewusste Verdichtung der komplexen Realität in konzentrierter Form über quantifizierbare betriebswirtschaftliche Sachverhalte informieren sollen, aufgefasst werden können. Insofern wird in der einschlägigen Literatur unter dem Begriff des im Beitrag „Das Grundkonzept eines Umweltcontrolling“ erläuterten Öko-Controlling häufig auch die Funktion eines Umweltkennzahlenmanagements verstanden.

Im Zusammenhang mit dem übergeordneten Controlling (vgl. Art. „Das traditionelle Unternehmenscontrolling als konzeptionelle Grundlage für ein Umwelt-Controlling“) wird dessen grundlegender Funktion bezüglich einer summarischen Informationsbereitstellung durch die Existenz von Kennziffern somit in umfassender Weise entsprochen, zumal sich diese neben der genannten Komplexitätsreduktion im besonderen auch als zentrale Orientierungshilfe im Rahmen der betrieblichen Entscheidungsfindung eignen. Nicht nur aufgrund ihres umfangreichen Deckungs- bzw. Erfassungspotenzials werden Kennzahlen, deren Messeinheiten im allgemeinen physikalische oder aus diesen abgeleitete Größen repräsentieren, oft auch als unmittelbares Managementinstrument bezeichnet.

Diese der traditionellen Betriebswirtschaftslehre, im besonderen den dortigen Unternehmensbereichen Controlling und Rechnungswesen entstammenden Indikatoren dienen somit in erster Linie einer umfassenden, nach Möglichkeit vollständigen Information bezüglich der betrieblich relevanten Tatbestände, wobei diese Kennziffern in grundlegend differenter Form vorliegen können. Im Schrifttum geläufig ist diesbezüglich eine nach statistisch-methodischen Aspekten erfolgende Differenzierung zwischen absoluten (Einzelzahlen, Summen, Mittelwerte) und relativen, d. h. verhältnisbezogenen Kenngrößen, innerhalb derer letztere weiterhin in Gliederungs-, Beziehungs- und Mess- bzw. Indexzahlen unterschieden werden. Hinsichtlich einer solchen Kategorisierung ist anzumerken, dass absolute Ökologieindikatoren quantifizieren, wie stark die Umwelt belastet wird, während relative Kennziffern demgegenüber Aussagen darüber enthalten, ob die von den Verantwortlichen initiierten Umweltschutzmaßnahmen greifen.