Das traditionelle Unternehmenscontrolling als konzeptionelle Grundlage für ein Umwelt-Controlling

Durch die Definition eines organisationalen Umweltzieles sowie dessen Einbindung in das Zielsystem der Unternehmung ist die obligatorische Voraussetzung für ein betriebliches Umweltcontrolling grundsätzlich gegeben. Um das vergleichsweise moderne, im Zusammenhang mit dem im Beitrag „Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung als globales Leitbild“ skizzierten Nachhaltigkeitsgedanken entstandene umweltorientierte Controlling in seinen prinzipiellen Grundzügen erfassen zu können, werden in diesem Artikel die wesentlichen Aspekte des traditionellen Controlling vorgestellt, die als zentraler Ausgangspunkt und somit als unmittelbare Grundlage für die modifizierte Unternehmensfunktion des darauf aufbauenden Öko-Controlling dienen.

Das sogenannte Controlling (von engl.: to control = steuern, überwachen, kontrollieren) repräsentiert ein umfassendes betriebswirtschaftliches Managementgesamtkonzept, das durch eine Vielzahl entscheidungs- und zielbezogener Teilfunktionen zur wesentlichen Unterstützung der Unternehmensführung und damit zur aktiven Steuerung der Organisation beiträgt. Die Ursprünge des klassischen Controllingansatzes als zielorientiertem Führungsinstrument, dessen Gegenstand nahezu sämtliche Ebenen und Bereiche der Unternehmung darstellen, gehen auf Entwicklungen in den USA Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Diese globale Unternehmensfunktion kann demzufolge in erster Linie dem internen Managementbereich einer Organisation zugeordnet werden und trägt der Forderung bzw. Notwendigkeit einer zielorientierten Steuerung des Betriebs unmittelbar Rechnung. Das ganzheitlich ausgelegte Controlling ist aufgrund seiner vielfältigen übergreifenden Eigenschaften und Aufgabengebiete oft als klassische Stabsstelle in die organisationale Aufbaustruktur eingebunden.

Insofern kann und darf unter der betrieblichen Controllingkonzeption nicht nur die bloße Kontrolle einer Organisation und der dortigen, vornehmlich intern ablaufenden Prozesse verstanden werden, sondern vielmehr eine bereichsübergreifende, nach innen gerichtete Vielzahl an zweckbezogenen, ineinandergreifenden Planungs-, Steuerungs- und Kontrollmechanismen einschließlich des jeweils notwendigen Informationsbedarfs. Diese innerbetrieblichen Instrumente als essentielle Controllingbestandteile dienen insbesondere einer kontinuierlichen Überwachung und Sicherstellung der letztendlichen Umsetzung unternehmerischer Strategien in konkrete Maßnahmen und Handlungen. Zusätzliche Unterstützung erfahren diese Funktionsabläufe dabei im besonderen durch die grundlegende gesamtbetriebliche Koordinations- bzw. Abstimmungsfunktion des Controlling, die sich vornehmlich auf die angeführten managementbezogenen Teilsysteme der Organisation bezieht.

Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang ebenso die an das Controlling postulierte Anforderung einer bedarfsgerechten Informationsbeschaffung, -aufbereitung (vor allem -verdichtung) und -versorgung, um eine adäquate Erfüllung der benannten Aufgaben sowie die (Führungs-)Entscheidungsvorbereitung und -grundlage anhand von Informationen, Instrumenten und Methoden in geeigneter Weise gewährleisten zu können. Die Bereitstellung der für das Unternehmenscontrolling relevanten Datenbasis in Form quantifizierter Ist-Werte erfolgt dabei i. d. R. insbesondere über das interne Rechnungswesen. Im Rahmen dieser Betrachtungen wird im übrigen auch eine zentrale Eigenheit des Controllingkonzepts deutlich, die ihren Ausdruck gegenüber anderen Organisationsbereichen bzw. -funktionen vornehmlich in der expliziten Zukunftsorientierung findet.

Für über die in diesem Artikel gegebenen hinausgehende Informationen zum inhaltlich recht umfangreichen Themenbereich des Controlling sei an dieser Stelle auf die weiterführende Literatur verwiesen, z. B. auf das empfehlenswerte Buch „Controlling“ von Péter Horváth im Vahlen-Verlag.