Die im Offshore-Bereich eingesetzten Stahlrohrtürme haben (Naben-)Höhen von bis zu 90 bis 100 Metern, mit der auch eine Vielzahl der noch kommenden deutschen Wind-Projekte auf See geplant sind. Die anfänglich realisierten ausländischen Offshore-Windkraftanlagen wiesen demgegenüber Turmhöhen zwischen 60 und 80 Metern auf.
Allerdings lagen die dort installierten Nennleistungen der einzelnen Erzeugungseinheiten mit 0,55 bis 2,5 MW wesentlich unter den installierten und voraussichtlichen Leistungen der in der deutschen Nordsee errichteten und noch geplanten Windenergieanlagen, für die aufgrund des hohen Kapitalaufwandes, der großen Küstenentfernung und der großen Wassertiefen ein Leistungsbereich von mindestens 3,5 MW, vorzugsweise jedoch um die 5 bis 6 MW als wirtschaftlich angesehen werden kann.
Türme von dieser Gesamthöhe werden in der Regel direkt am Aufstellungsstandort installiert bzw. montiert, wobei sich die Sicherheit bei Offshore-Türmen zusätzlich durch Abspannseile aus Stahl verbessern ließe, was aber den flächenmäßig einzuplanenden Bereich einer jeden Windkraftanlage und damit der Windparkfläche insgesamt wesentlich vergrößern würde und deshalb voraussichtlich weiterhin nur eine mögliche Alternative bleiben wird.
Ein weiterer Vorteil bei der Anwendung relativ großer Türme ist in der Tatsache zu sehen, dass sich die Übertragung hoher Drehzahlen und damit lauter Laufgeräusche des Generators durch die Stahltürme prinzipiell dämmen lässt, was mit einer zunehmenden Anlagenhöhe erreicht werden kann. Auf diese Weise könnten eventuell die durch den Betrieb der Anlagen verursachten, vom Anlagenkörper ins Wasser übertragenen Geräuschemissionen und somit unter Umständen auch die Beeinträchtigungen in Bezug auf die maritime Lebensumwelt verringert werden.
Die Nabenhöhen über dem Meeresspiegel fallen mit den für die ausländischen Offshore-Projekte oben angegebenen 60 bis 80 m signifikant geringer aus als für Anlagen gleicher Leistung für den Onshore-Einsatz, was vor allem auf die relativ gesehen geringere Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe über der Meeresoberfläche sowie auf die ungleich größere Oberflächenrauigkeit an Land zurückzuführen ist.
Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Aspekten der Offshore-Windenergie in Deutschland stellt die Internetseite http://www.offshore-windenergie.net/ zur Verfügung. Diese Webseite wird vom Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energiewirtschaft (IWR), Münster, und von der Stiftung Offshore-Windenergie, Varel, im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Berlin, betrieben und stellt einen Teil des Projektes „OffWEA“ dar.