Integrierte Onboard-Hebezeuge im Offshore-Bereich

Um den Austausch von Anlagenkomponenten im Zuge einer Wartung oder einer Reparatur ohne externe Krankapazitäten durchführen zu können, sehen alle modernen Offshore-Windenergieanlagen auch sogenannte Onboard-Hebezeuge vor. Mit diesen Einrichtungen können alle Haupt- und Nebenkomponenten einer Anlage einschließlich Generator, Getriebe, Lager und Transformator auf ein Serviceschiff abgelassen oder von dort hochgezogen werden.

Die Ausführung derartiger Hebezeuge kann dabei stark variieren und von der direkten Bereitstellung einer ausreichenden Hebekapazität in der Anlagengondel bis hin zu Konzepten reichen, die zunächst nur kleinere Krankapazitäten vorsehen, mit denen aber Einzelteile für den Zusammenbau größerer Hebezeuge auf die Gondel gehoben werden können. Als Beispiel seien an dieser Stelle Offshore-Windkraftanlagen der Firma GE Wind Energy GmbH, Salzbergen, (der Windenergiesparte von General Electric, Fairfield / Connecticut (USA)) genannt, die über einen ca. 10 Tonnen schweren Portalkran verfügen.

Mit einer solchen Hebekapazität kann bei entsprechender Konstruktion sogar der Austausch von Rotorblättern ohne einen externen Kran durchgeführt werden. Dazu müssen in der Folge Türen, Luken und abnehmbare Verkleidungen in entsprechend ausreichenden Größen ausgelegt sein, damit große Komponenten ohne weitere Probleme auf das Serviceschiff abgelassen und / oder von dort in das Maschinenhaus heraufgezogen werden können. Auf der Landungsplattform der Windkraftanlagen oberhalb der Wasserlinie müssen weiterhin entsprechende Hebezeuge vorgesehen sein, um Material und Werkzeug vom Serviceschiff übernehmen zu können. Andererseits kann eine solche Übernahme gegebenenfalls auch mit den Hebezeugen auf dem Serviceschiff selbst bewerkstelligt werden.

Allerdings muss in diesem Zusammenhang auch die manuelle Arbeit an Offshore-Windkraftanlagen durch das Fachpersonal im Rahmen von Wartungs- und Reparaturmaßnahmen berücksichtigt werden, wobei bei sämtlichen Arbeiten die damit einhergehende, eigentliche Gefahr in der immensen Höhe über dem Boden bzw. über dem Meeresspiegel liegt. Daher müssen sämtliche Offshore-Windkraftanlagen gemäß der einschlägigen HSE-Richtlinien und Sicherheitszertifizierungen unter anderem auch mit einer Vorrichtung zur Absturzsicherung ausgestattet sein, das heißt jede auf der Anlage befindliche Person muss entsprechendes Gurtzeug anlegen. Diese Gurte sind über Stahldrähte an einem zentralen Ankersystem befestigt, welches dem Monteur beim Auf- und Abstieg folgt. Das System muss des Weiteren über einen geeigneten Stoßdämpfer verfügen, so dass die Person im Falle eines Absturzes gesichert ist.

Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden sich unter anderem auch auf der Internetpräsenz des Verbandes der dänischen Windkraftindustrie (DWIA, Danish Wind Industry Association) unter http://www.windpower.org/.