Wind-Wasserstoff-System-basierte Energiespeicherung im Offshore-Bereich I

Die folgenden Artikel sollen sich vor dem Hintergrund der Notwendigkeit von geeigneten Energiespeicherkonzepten mit Perspektiven im Bereich der Windenergiespeicherung beschäftigen. Bei einem derart massiven Ausbau der Windkraftnutzung, wie sie derzeit in Deutschland zu erwarten ist, wird eine Lösung des Energiebedarfs- und des Energiespeicherproblems dringend notwendig, wobei die zukünftig erforderlichen Leistungen alles bisher dagewesene in den Schatten stellen werden (müssen), so zum Beispiel auch große Pumpspeicherwerke mit mehreren tausend Megawatt Gesamtleistung.

Eine zukunftsweisende Lösung könnte in diesem Kontext beispielsweise sein, die stochastisch anfallende Windenergie chemisch zu speichern, indem man mit der in Offshore-Anlagen gewonnenen elektrischen Energie vor Ort oder auch auf dem Festland Wasserstoff (oder auch andere sekundäre Energieträger) erzeugt und gegebenenfalls unter Tage speichert, um die so gelagerte Energie dann später bei Bedarf mit Hilfe von Brennstoffzellen bedarfsgerecht in elektrischen Strom zurückzuverwandeln.

Dafür kommen unter anderem dezentrale ortsfeste Anlagen mit Umrichtern zur Netzeinspeisung oder auch mobile Anwendungen in Betracht. Langfristig sind in diesem Zusammenhang in jedem Fall große Speicheranlagen notwendig, deren Entwicklung gleichrangig mit der primären Energiegewinnung vorangetrieben werden sollte. Hierfür könnten im übrigen ebenfalls Speicher mit chemischen Energieträgern von Interesse sein, bei denen die elektrische Endnutzung bedarfsgesteuert über ortsfeste oder auch durch mobile Brennstoffzellen stattfindet.

Ein konkretes Beispiel liefert in diesem Zusammenhang die Abhandlung im Artikel „Hybridkraftwerke zur Speicherung von Windenergie“, in dem eine durchaus denkbare Möglichkeit zur Speicherung von Windenergie durch Konversion des aus Windkraft gewonnenen Stroms via Elektrolyse zu Wasserstoff anhand eines entsprechenden Pilotprojekts vorgestellt wird.

Eine mögliche Perspektive bzw. Entwicklung zur Energiespeicherung bei der Offshore-Windenergienutzung stellen demnach Wind-Wasserstoff-Systeme dar. Von den zeitlichen und technischen Entwicklungsstufen her gesehen, wird die (vollständige) Offshore-Nutzung, nachdem vor allem in Europa die netzgebundene Nutzung der Windkraft in Form von Schritt 1 gemäß der unten stehenden Abbildung bereits realisiert worden ist, die nächste Stufe einer zukunftsorientierten Windenergienutzung sein (Schritt 2), zumal sie in den meisten, über die entsprechende Technik und die notwendige Entwicklung verfügenden Küstenländern eine wenn auch zum Teil nur begrenzte Ausweitung der Windkraftnutzung und damit der Energiequellen erlaubt (Quelle: „Problematische Energiespeicherung: Netzeinspeisung aus regenerativen Quellen“, in: ew Elektrizitätswirtschaft, Jahrgang 101, Heft 4, 2002, S. 36 – 40).