Fernüberwachung von Offshore-Windenergieparks I

Eine neben der im letzten Themenartikel beschriebenen Notenergieversorgung von Offshore-Windenergieparks bestehende weitere technologische Herausforderung im Zuge der Projektrealisierung stellt die Entwicklung und die Bereitstellung einer geeigneten Kommunikationsstruktur vor dem Hintergrund der Fernüberwachung der einzelnen Windparkanlagen dar.

Im Binnenland werden für Windenergieanlagen in der Regel herstellerabhängig unterschiedliche Kommunikationssysteme eingesetzt, die in erster Linie eine kontinuierliche Lieferung von Betriebs- und Leistungsdaten gewährleisten sowie Fehlermeldungen an die Datenbasen der jeweiligen Betreiber der Windkraftanlagen bzw. -parks senden. Die Anforderungen an das Kommunikationssystem eines Offshore-Windparks mit bis zu mehreren einhundert Einzelanlagen sind demgegenüber jedoch weitaus umfassender. Dies ergibt sich allein schon aus der bereits mehrfach angesprochenen eingeschränkten Zugänglichkeit von Windparks auf dem offenen Meer.

Durch privatwirtschaftliche Initiativen und im Rahmen verschiedener öffentlich geförderter Forschungsprogramme wurden in den letzten Jahren die wesentlichen Funktionalitäten und Strukturen entwickelt, die für das Management und die damit einhergehende Fernüberwachung eines Offshore-Windparks unverzichtbar sind. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang zum Beispiel verschiedene Softwarekomponenten zur Erfassung und Prognose der Windstromeinspeisung in das öffentliche Energieversorgungsnetz sowie umfangreiche Anwendungen zur Speicherung und statistischen Auswertung von Betriebsdaten der Windenergieanlagen. Ferner wurden zahlreiche Frühwarnsysteme im Hinblick auf die Ferndiagnose und -meldung von Schäden an Onshore-Windenergieanlagen erprobt und ansatzweise auf den Offshore-Bereich übertragen. Die Bedingungen auf hoher See erfordern jedoch die Entwicklung einer Reihe weiterer Teilfunktionen im Rahmen der Fernüberwachung.

So gilt es an Offshore-Standorten beispielsweise, die Sicherheit und die Leichtigkeit des Schiffsverkehrs aufrechtzuerhalten, die vollständig automatisierte Fernsteuerung der Anlagen zu gewährleisten, die Logistik für Reparatur und Wartung der Anlagen bereitzustellen und auszuwerten sowie eine laufende Kontrolle der ökonomischen wie auch der ökologischen Betriebszustände der Erzeugungseinheiten in geeigneter Weise abzubilden.

Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden sich unter anderem auch auf der Internetpräsenz der DeWind Europe GmbH, Hamburg, einem Tochterunternehmen der Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Ltd., Seoul (Südkorea), unter dem Link http://www.dewindco.com/.