Errichtung und Installation von Offshore-Windkraftanlagen I

Bevor auf Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie auf die Anlagensteuerung und Fernüberwachung hinsichtlich Offshore-Windenergieanlagen eingegangen wird, soll in den folgenden Beiträgen zunächst ein grober Umriss in Bezug auf die Montage von Offshore-Windparks gegeben werden.

Vor allem bei den späteren Ausbaustufen der geplanten Offshore-Großwindparks mit ≥ 100 Einzelanlagen ist das Zeitkriterium für die vollständige Errichtung der Einzelfundamente und die Aufstellung der Windkraftanlagen bis zum finalen Netzanschluss einschließlich Stromerzeugung von entscheidender Bedeutung.

Die Bedingungen in der Nordsee erlauben die Offshore-Montage an nur etwa 150 Tagen im Jahr. Werden beispielsweise fünf Tage für einen vollständigen Installationszyklus einer Windkraftanlage angesetzt, so könnten theoretisch höchstens 30 Windenergieanlagen pro Park und Jahr errichtet werden.

Fachleute beziffern die Kosten der Montage und der kompletten Installation unter anderem aufgrund der Bereitstellung von Spezialschiffen mit mindestens 50.000 € pro Tag und Anlage. Des Weiteren hängt ein erheblicher Teil des Investitionskostenvolumens in Bezug auf Offshore-Projekte von der verwendeten Grundierungstechnik und einem planmäßigen Montageverlauf auf See ab.

Die einzelnen Windenergieanlagen sollen im Rahmen des Baus von Offshore-Windparks mit einer Vielzahl von Tiefladern in Sektionen zu den jeweiligen maritimen Standorten transportiert und dann auf hoher See vor Ort mit Hilfe von Schwimmkränen und Hubinseln errichtet werden, wobei allerdings viele plan- und außerplanmäßige Unterbrechungen in Folge von schlechtem Wetter oder auch aufgrund schlechter Lichtverhältnisse (Nacht, Dämmerung, Winterzeit etc.) auftreten können, wie es auch bei den bisher realisierten Projekten größtenteils der (Regel-)Fall war.

Schon bei einer Entfernung von wenigen hundert Metern zwischen Fertigungsstätte und dem nächstgelegenen Hafen ist man beim Bau von Windkraftanlagen bzw. Windparks im Offshore-Bereich auf eine Bauweise mit vielen kleinen, per Tieflader zu transportierenden Anlagenkomponenten angewiesen, was relativ zeit- und kostenaufwendig ist.

Weiterführende Informationen zu diesem Themenbereich finden sich unter anderem auch auf der Internetpräsenz des Bundesverbandes WindEnergie e. V. (BWE), Berlin, unter http://www.wind-energie.de/.