Umweltziele – ein Fallbeispiel aus der Praxis VI

Wie bereits im Zusammenhang mit der exemplarischen Vorstellung der angeführten Beispiele zu möglichen Umweltzielen und -kennzahlen erwähnt, ist auch an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass eine konkret quantifizierende Darstellung sowohl der in diesem Artikel behandelten Vorgaben als auch der im nachfolgenden Beitrag zu thematisierenden Maßnahmen in erster Linie für die hier verfolgten theoretisch-demonstrati­ven Zwecke vorgesehen ist.

So können für die in den vorstehenden Beiträgen definierten strategischen Zielsetzungen und Messgrößen problemlos zugehörige beispielhafte Vorgabewerte und operative Handlungsanweisungen determiniert werden. In der unten stehenden Aufstellung wurden in diesem Zusammenhang spezifische Zielwerte veranschlagt, die den Charakter einer Soll-Größe annehmen und demzufolge Vorgaben der Zielerreichung repräsentieren. Dabei bietet sich die Formulierung prozentualer Vorgabewerte an, die ihren direkten Bezug in den jeweils korrespondierenden Umweltindikatoren finden. Im Hinblick auf die konkrete praktische Anwendung sollten die Verantwortlichen in diesem Kontext weiterhin die additive Einbindung aktueller Ist-Größen vorsehen, um auf diese Weise über eine unmittelbare Vergleichsbasis zu verfügen und somit – je nach periodischem Erhebungszyklus der zugehörigen Kennzahl (z. B. jährlich, quartalsweise, monatlich) – kontinuierliche Soll-Ist-Abglei­che zu ermöglichen.

Da die übergeordneten Umweltziele stets eine bestimmte direktionale Tendenz aufweisen (Senkung, Beibehaltung, Steigerung), sind die diesbezüglichen Vorgaben grundsätzlich mit entsprechenden Vorzeichen (–, ±, +) zu versehen. Der Klarheit halber sind die den Kennzahlen zugeordneten Bezeichnungen des jeweiligen Zielbereichs unmittelbar nach der zahlenmäßigen Soll-Vorgabe erneut aufgeführt. Aus der Aufstellung ist ersichtlich, dass es sich bei sämtlichen Positionen ausschließlich um Reduktionsvorgaben (–) handelt, so dass für alle strategischen Zielsetzungen gleichzeitig auch die ökonomische Relevanz in Form einer mit der jeweiligen Zielerreichung einhergehenden Kosteneinsparung (–) implizit verdeutlicht wird.

Wichtig ist, dass die einzelnen Vorgabewerte in der Unternehmenspraxis realistisch, d. h. technisch, wirtschaftlich und zeitlich machbar bzw. sinnvoll gesetzt werden, um unter anderem eventuelle Fehlallokationen der Ressourcen zu vermeiden. Darüber hinaus sollte jeder Soll-Größe – sofern nicht bereits im Rahmen des vorangegangenen Zielbildungsprozesses erfolgt – ein korrespondierendes Zeitfenster zugeordnet sein, innerhalb dessen die festgelegte Zielvorgabe zu erreichen ist. In der folgenden Aufstellung könnte eine solche zeitliche Befristung beispielsweise für sämtliche Ziele auf das Ende der jeweils betrachteten Geschäftsperiode, in der Regel den 31.12. des laufenden Jahres, gelegt sein, so dass sich diesbezüglich weitere Angaben erübrigten. Die somit für die Dauer eines Jahres geltenden Vorgabedaten können verständlicherweise nur beispielhaft festgelegt sein, vermitteln aber zumindest mal einen ungefähren ersten Eindruck, wie derartige Soll-Werte ausgestaltet sein könnten.

  • – 15% Rohstoffverbrauch
  • – 10% Stromverbrauch
  • – 5% Wasserverbrauch
  • – 20% Abfallaufkommen
  • – 5% CO2-Emissionen