Pilotprojekt für Onboard-Hebezeuge im Offshore-Bereich

In diesem Artikel soll eines der (damals) weltweit größten Pilotprojekte für Onboard-Hebezeuge für Windenergieanlagen im Offshore-Bereich aus dem Jahr 2002 beschrieben werden.

Es handelt sich dabei um eine 3,6 MW-Anlage, die von der Windenergiesparte der General Electric Company (GE), Fairfield / Connecticut (USA), mit einer Nabenhöhe und einem Rotordurchmesser von jeweils 100 Metern speziell für die im Offshore-Bereich vorherrschenden Bedingungen bezüglich der dortigen Wartungs- und Reparaturmaßnahmen sowie der im vorangegangenen Beitrag „Integrierte Onboard-Hebezeuge im Offshore-Bereich“ beschriebenen Gesichtspunkte entwickelt wurde.

Dieser Offshore-Prototyp der damals größten Serienwindanlage der Welt für den Landbetrieb wurde im Sommer 2002 in der spanischen Provinz Albacete in Barrax aufgestellt, um dort zahlreiche Testläufe vor Inbetriebnahme der Windkraftanlage auf See durchzuführen. Als Besonderheit verfügte die Windanlage über ein Kransystem, das unter anderem den Austausch aller Großkomponenten, wie beispielsweise der Rotorblätter, des Getriebes oder auch des Generators erlaubte.

Der Schwenkkran mit einer Traglast von ca. 40 Tonnen wurde dabei im Bedarfsfall über einen Hydraulikzylinder ausgefahren, während für vergleichsweise kleine Arbeiten demgegenüber ein ebenfalls anlagenintegriertes Laufkatzensystem mit einem Gewicht von rund 2 Tonnen zur Verfügung stand. Durch dieses integrierte Kransystem wurden die in der Regel relativ teuren externen Groß- bzw. Spezial(schwimm)kräne für Reparatur- und Wartungsarbeiten im Offshore-Bereich weitgehend überflüssig.

Die Windenergieanlage konnte optional außerdem mit einer Plattform auf dem Maschinenhaus ausgerüstet werden, so dass die entsprechenden Serviceteams bei Bedarf von einem Hubschrauber aus in die Gondel gelangen konnten. Der Container, der neben der Elektronik (Steuerung, Umrichter, Schaltanlagen etc.) auch den Transformator enthielt, war direkt unterhalb des Maschinenhauses in hängender Position angebracht, was dem Servicepersonal kürzere Wege für eventuelle Wartungstätigkeiten ermöglichte.

Im Rahmen einer solchen Containerlösung wurden vom deutschen General Electric-Tochterunternehmen, der GE Wind Energy GmbH, im Werk Salzbergen im Südemsland damals gleichzeitig Tests und eine Vorinbetriebnahme erprobt. Im Ergebnis dieser Anlagenkonzeption resultierten potenzielle Kosten- und Zeiteinsparungen in Bezug auf Wartungs- und Reparaturarbeiten an weiteren Offshore-Windkraftanlagen.

Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden sich unter anderem auch auf der Internetpräsenz der GE Wind Energy GmbH, Salzbergen, unter http://www.ge-renewable-energy.com/.