Installations-, Wartungs- und Reparaturarbeiten bei Offshore-Windenergieanlagen

In diesem und in den folgenden Artikeln soll das Themengebiet Installations-, Wartungs- und Reparaturarbeiten von Windenergieanlagen im Offshore-Bereich betrachtet werden.

Die Vielzahl der in Deutschland geplanten Offshore-Windparks befindet sich außerhalb der 12-Seemeilen-Zone in der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), so dass den dazwischen liegenden Strecken, die zwischen den Windparks und den nächstgelegenen, über die erforderlichen Kapazitäten verfügenden Häfen zu überbrücken sind, eine große Bedeutung zukommt.

Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass sich diese gegebenenfalls auf Inseln befinden können, so dass zum Beispiel zu Transportzwecken noch eine weitere Wegstrecke an das Festland zu bewältigen ist, um eventuelle Anlagenkomponenten, Ersatzteile, Fachpersonal etc. befördern zu können. Hinsichtlich der Kapazitätsfrage sowie einer ausreichenden Verkehrsinfrastruktur stünden im Bereich der deutschen Nordseeküste Festlandhäfen wie beispielsweise Bremerhaven, Cuxhaven, Dagebüll, Emden, Husum oder Wilhelmshaven zur Verfügung.

Dabei ist weiterhin zu beachten, dass die Windparkbetreiber ihre Versorgungsstationen vornehmlich an Land- und nicht an Inselstandorten aufbauen. Inseln wie zum Beispiel Sylt oder Norderney werden in der Regel allenfalls mit sogenannten Kompensationseinrichtungen im Hinblick auf die Netzanbindung von Offshore-Windparks ausgestattet (vgl. dazu die Artikel „Das interne elektrische Stromnetz von Offshore-Windparks“ ff.).

Des Weiteren muss eine Anlandung an den jeweiligen Offshore-Standorten auch bei schwerem Seegang oder in den Wintermonaten möglich sein, wobei die Windparks gerade in der Pilot- und Ausbauphase über geeignete Wohnplattformen für eine ganzjährige Besatzung sowie entsprechende Ersatzteillager verfügen müssen. Allen Anlagen gemeinsam sind spezielle Vorkehrungen, um den vergleichsweise rauhen Betriebs- und Wetterbedingungen auf dem Meer gerecht zu werden, wie beispielsweise Maßnahmen zur Kapselung gegen Meerwasser, zur Realisierung einer redundanten Auslegung von Sicherheits- und wartungsarmen Anlagenkomponenten oder auch zur Erarbeitung von Zugangskonzepten zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken sowie zur aerodynamischen Optimierung in Bezug auf die Nutzung von Starkwinden.

Bevor in diesem Zusammenhang auf Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie die Anlagensteuerung und die Fernüberwachung bezüglich Offshore-Windenergieanlagen eingegangen wird, sei im nächsten Beitrag zunächst ein grober Umriss hinsichtlich der Montage von Offshore-Windparks gegeben.

Weiterführende Informationen zu diesem Themenbereich finden sich unter anderem auch auf der Internetpräsenz der DEWI GmbH, Wilhelmshaven, unter http://www.dewi.de/.