Eignung und Stellung der Biomasse als erneuerbare Energiequelle III

In diesem Zusammenhang stellt die energetische Nutzung von Biomasse und organischen Abfällen ein beachtliches Potenzial dar, das durch einen gezielten Anbau von sogenannten Energiepflanzen maßgeblich erhöht werden kann und – im Gegensatz zu anderen Biomasseverwertungs­konzepten – keinerlei Nutzungskonkurrenz zur grundständigen Nahrungsmittelproduktion darstellt, demgegenüber jedoch den Aufbau neuer Strukturen in Land-, Forst- und Abfallwirtschaft sowie einen hohen erforderlichen Flächenbedarf bedingt.

Wesentliche Anforderungen an eine diesbezügliche Technologie sind in erster Linie, dass sie mit Blick auf die Versorgungssicherheit, die geographische Verfügbarkeit der Ressourcen sowie die potenzielle Gefährdung durch Unfälle sicher, bezahlbar und hinsichtlich der Freisetzung von Schadstoffen und Treibhaus­gasen emissionsarm sein muss. Weiterhin muss die gleichzeitig gebotene Senkung des Energieverbrauchs durch Erhöhung der Energieeffizienz anhand moderner Technologien, beispielsweise in Form der Reduzierung des Energieeinsatzes im Rahmen der industriellen Produktion, der Senkung des Heizbedarfs durch Konstruktion, Isolation und Abwärmenutzung oder der Minimierung des spezifischen Kraftstoffverbrauchs, auch zukünftig vorangetrieben werden.

In bezug auf die in den vorangegangenen Artikeln thematisierte Biomass-to-Liquid-Konzeption könnten sich derartige Prozesse bei einer konsequenten Weiterentwicklung und großindustriellen Umsetzung, nach einer entsprechenden technologischen und energetischen Optimierung sowie einer vollständigen Ausschöpfung des technischen Anwendungspotenzials als die vergleichsweise ökonomischste aller derzeit bestehenden, technisch und wirtschaftlich durchführbaren Alternativen der Biomasseverwertung erweisen. Auf diese Weise könnten die hier skizzierten Optionen zur synthetischen Kraftstoff-, Chemikalien-, Strom- und Wärmeproduktion aus Biomasse eine zukunftsweisende Bedeutung auf dem Weg in die regenerative Energiewirtschaft erhalten und in diesem Kontext einen wesentlichen Beitrag zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Energie- bzw. Kraftstoffversorgung sowie zum Klimaschutz leisten.