Anordnung von Windenergieanlagen in Offshore-Windparks V

In diesem Beitrag sollen weitere brancheninterne Vorstellungen zur optimalen Windparkauslegung im Offshore-Bereich dargelegt werden.

Hinsichtlich der Anordnung von Offshore-Windenergieanlagen wird durch die Nordex SE, Rostock, eine unverbindliche Faustregel von etwa 5 D x 5 D in Bezug auf die Abstandsgröße zwischen Anlagen bzw. Reihen veranschlagt. Der Windpark hat demnach die Anordnung einer quadratischen Matrix, der in der Parkplanung ein sogenanntes Micro-Siting zugrundegelegt werde, in dem die räumliche Positionierung der einzelnen Anlagen vorgeschlagen, überprüft und abschließend festgelegt werde.

Die empfohlenen Werte seitens des Anlagenbauers seien allerdings nur für die Hauptwindrichtung geltend, quer zu dieser müssten entsprechend für die Nebenwindrichtung weitere standortspezifische Untersuchungen vorgenommen werden, um einen geeigneten bzw. optimalen Abstand der einzelnen Anlagen und Reihen ermitteln zu können, die im Übrigen auch eventuelle Turbulenzen berücksichtigen müssten.

In der Regel schlagen die Betreiber diesbezügliche Abstandsvorstellungen vor, die optional von der jeweiligen Herstellerfirma überprüft und gegebenenfalls individuell wie auch situativ verbessert werden können. Generell kann im unbeeinflussten Offshore-Gebiet und damit insbesondere aus Gründen der vorherrschenden Oberflächenstruktur von einem Turbulenzrückgang von etwa 40% gegenüber dem Onshore-Bereich ausgegangen werden, der zu der oben angeführten Faustregel der NORDEX SE führt.

Bezüglich der Dimensionierung von Offshore-Windparks wird von der Fa. Vestas Wind Systems A/S, Aarhus (Dänemark), ein durch eine Typenprüfung vorgeschriebener Anlagenabstand von mindestens 5 D anberaumt, der in Hauptwindrichtung sowohl für den Abstand einzelner Anlagen wie auch zwischen den einzelnen Reihen gilt. Wird dieser vorgegebene Abstand allerdings unterschritten, so können deutliche Ertragsverluste durch einen wesentlich verminderten Parkwirkungsgrad die Folge sein. Eine Empfehlung seitens des Windkraftanlagenherstellers sei aber eine sichere Distanz von ca. 10 D, um den bestmöglichen Ertrag zu erwirtschaften.

Werden diese empfohlenen Abstände demgegenüber eingehalten, so werden auch eventuelle Versetzungen der einzelnen Reihen zueinander überflüssig. Diese könnten zwar grundsätzlich optional vorgenommen werden, beeinflussten das resultierende Betriebsergebnis bzw. die anderen Anlagen aufgrund der hinreichend großen Distanzen strömungstechnisch in der Folge aber nur noch unwesentlich.