Anlandungsvorrichtungen für Boote und Helikopter im Offshore-Bereich

Ein sicherer und leichter Zugang zu Offshore-Windenergieanlagen zu Wasser und in der Luft ist im Hinblick auf ihre hohe technische Verfügbarkeit eine unabdingbare Notwendigkeit. Die dafür erforderlichen technischen Lösungen können vorzugsweise aus dem Bereich der klassischen Offshore-Industrie zur konventionellen Förderung von Erdöl und Erdgas abgeleitet werden. So ist eine spezielle Anlandungsplattform für kleinere bis mittelgroße Serviceboote fester Bestandteil einer jeden Offshore-Konstruktion.

Eine solche Landungsplattform direkt am Transition Piece (der i. d. R. gelb gestrichene Übergangsteil zwischen Fundament und Turm) einer Windkraftanlage besteht in der Regel aus einer Leiter mit mindestens zwei Fendern sowie einem Dämpfungssystem zur Minderung eines eventuellen Aufprallstosses durch das einlaufende Boot. Zusätzlich können sogenannte Schnellaufholsysteme eingesetzt werden, mit denen ein anlandendes Serviceboot – typischerweise ein Schlauchboot mit festem Boden – komplett mit Material, Werkzeugausstattung und Personal unter Ausnutzung des Wellenganges aus dem Wasser gehoben werden kann.

Von der Landungsstation aus ist die eigentliche Zugangsplattform der Anlage in ausreichender Höhe über der Seegangszone über eine Leiter zu erreichen. Darüber hinaus sind für einen Helikopterzugang bzw. -einsatz zum Transport von Personal und Material die dafür notwendigen Infrastrukturen wie in erster Linie eine separate Helikopterlandungsplattform, das sogenannte Helideck, entweder in Verbindung mit der eben erwähnten Zugangsplattform oder aber – wie im Artikel „Pilotprojekt für Onboard-Hebezeuge im Offshore-Bereich“ bereits vorgestellt – direkt auf dem Maschinenhaus der Windkraftanlage, vorgesehen.

In diesem Zusammenhang böte ein Zweiblattrotor bei Offshore-Windenergieanlagen Vorteile, weil der Rotor – in waagerechter Position geparkt – keine oder zumindest nur eine wesentlich minimierte Gefahr für den anfliegenden Hubschrauber darstellte. Aufgrund der notwendigen Anlagenabschaltung bei Helikopteranflug sowie der massensymmetrischen und der wesentlich vorteilhafteren Eigenschaften in Bezug auf das aerodynamische Rotorgier- wie auch auf das Antriebsmoment von Dreiblattrotorsystemen konnte sich der zweiblättrige Rotor jedoch nicht zu einer standardmäßigen Lösung bei der Windkraftnutzung im On- und Offshore-Bereich entwickeln.

Weiterführende Informationen zum Thema finden sich unter anderem in der Studie „Untersuchung der wirtschaftlichen und energiewirtschaftlichen Effekte von Bau und Betrieb von Offshore-Windparks in der Nordsee auf das Land Niedersachsen“ der Niedersächsischen Energie-Agentur GmbH, Hannover, in Zusammenarbeit mit der UL International GmbH (DEWI), Wilhelmshaven, sowie dem Niedersächsischen Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Hannover, im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums, Hannover.